Alle Jahre wieder – Prämienerhöhungen in der PKV

Nachdem bereits zum Jahresanfang mehrere Unternehmen eine Beitragserhöhung vieler Tarife vorgenommen hatten, zogen jetzt die AXA und DKV nach. Bezüglich dieser zeitversetzten Beitragserhöhung sehen sich die beiden Versicherer schweren Vorwürfen der Verbraucherschützer ausgesetzt.

Durch die zum 01. Januar 2013 eingeführten Unisex-Tarife werden besonders von Männern höhere Prämien bei Versicherungsneuabschlüssen gefordert. Ein Versicherter, der Ende 2012 seine Beitragserhöhung mitgeteilt bekommen hatte, konnte noch in einen der günstigeren Bisex-Tarife wechseln. Diese Möglichkeit wurde mit der erst jetzt ausgesprochenen Beitragserhöhung Privatversicherten der AXA und DKV genommen.

Warum muss die PKV die Beiträge erhöhen?

Die jährlich steigenden Kosten im Gesundheitswesen machen auch vor der PKV nicht halt. Ganz im Gegenteil, die Kostensteigerungen in der privaten Krankenversicherung (PKV) lagen in 2011 mit 3,5 % weit über der Steigerungsrate in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV).

Neue moderne Behandlungsmethoden, höhere Medikamentenkosten und vor allem höhere Vergütungen von Ärzten und medizinischem Personal treiben die Gesundheitskosten auf immer neue Rekordhöhen. Demgegenüber partizipiert ausschließlich die GKV von höheren Beitragseinnahmen dank höherer Beschäftigungszahlen in Verbindung mit guten Lohnabschlüssen. Einnahmesteigerungen zur Deckung der Ausgaben können somit nur über eine Beitragserhöhung beim Versicherten realisiert werden.

Möglichkeiten der Privatversicherten bei Beitragserhöhung

Jüngere Versicherte sollten im Rahmen des Sonderkündigungsrechtes ihren bestehenden Tarif mit den Angeboten anderer Gesellschaften vergleichen. Vergleichsportale im Internet unterstützen die Betroffenen bei der Suche nach einem günstigen Tarif.

Ältere Versicherte müssen dagegen sehr genau prüfen, ob ein Wechsel der Gesellschaft innerhalb der PKV sich noch lohnt. Da die im Beitrag enthaltenen Beträge für die Altersrückstellungen nicht auf die neue Gesellschaft übertragen werden können, verteuern sich die Beiträge im neuen Tarif.

Lohnenswerter ist es dann schon, die weiteren Tarife des jetzigen Versicherungsunternehmens zu betrachten. Denn beim ausschließlichen Wechsel des Tarifes beim Versicherer bleiben die Altersrückstellungen erhalten.