Strompreise steigen trotz Export-Boom

Während die stetig steigenden Strompreise bei den privaten Verbraucher und Unternehmen zunehmend Besorgnis erregen, wird überschüssiger Strom zu Tiefstpreise in Nachbarländer exportiert. Bedingt wird dieser Stromüberschuss durch die Zunahmen an Wind- und Solarenergie.

In Deutschland wird immer mehr alternative Energie erzeugt. So wurde trotz der Stilllegung von acht Atomkraftwerken 2012 so viel Strom ins Ausland exportiert wie zuletzt vor fünf Jahren.

In Deutschland wird immer mehr alternative Energie erzeugt. So wurde trotz der Stilllegung von acht Atomkraftwerken 2012 so viel Strom ins Ausland exportiert wie zuletzt vor fünf Jahren.

Die zahlreichen Verbraucher von Strom können seit längerer Zeit eine Preispolitik der besonderen Art verfolgen. Da die Bundesrepublik Deutschland momentan über einen deutlichen Überschuss an Strom verfügt, wird dieser in der Regel entweder besonders günstig oder sogar kostenlos an die benachbarten Länder abgegeben.

Für dieses äußerst dubiose Abkommen müssen im Endeffekt stets die deutschen Verbraucher aufkommen. Neben den privaten Haushalten klagen jedoch auch die Wirtschaftsunternehmen in der Bundesrepublik Deutschland vermehrt über die steigenden Preise für Strom.

Mittlerweile erweist sich die Preispolitik auf dem Strommarkt sogar als ein deutlicher Wettbewerbsnachteil für die deutschen Wirtschaftsunternehmen.

Die Last mit der Last

Besonders deutlich werden die preislichen Unterschiede im direkten Vergleich mit Frankreich. Hier kommen die ansässigen Unternehmen in der Regel in den Genuss von besonders niedrigen Strompreisen.

Für mehr Transparenz in Bezug auf die Preise von Strom kämpft auch das Institut der deutschen Wirtschaft. So konnte aktuellen Studien zufolge im Abrechnungsjahr 2012 ein Überschuss von mehr als 22 Terawattstunden (TWh) erzielt werden. Dieser Überschuss war insgesamt mehr als 1,4 Milliarden Euro wert.

Für die steigenden Preise wird von führenden Politikern jedoch immer wieder die EEG-Umlage verantwortlich gemacht. Und für die Höhe dieser EEG-Umlage zeichnen sich maßgeblich die jeweiligen Netzbetreiber verantwortlich.

Das Schattenspiel der Regierung

So kann ein Netzbetreiber beispielsweise die ihm entstandenen Kosten für den Transport von Strom auf die einzelnen Kunden übertragen. Gleichzeitig werden auch die Kosten für die Speicherung von Strom in der EEG-Umlage berücksichtigt. Aktuell besteht der Strompreis zu ca. 50 % aus Steuern sowie aus Abgaben.

Die Mehrbelastung für den Verbraucher stellt jedoch für den Staat eine attraktive Einnahmequelle dar. Im vergangenen Jahr wurden mit der äußerst fragwürdigen Umlage zusätzliche Einnahmen von mehr als 1 Milliarde Euro erzielt. Trotz der positiven Bilanz ist eine mögliche Entlastung für den Verbraucher weiterhin nicht vorgesehen.

Das Geschäft mit dem Export

In Bezug auf den Export des kostbaren Handelsguts wird von führenden Experten für das Abrechnungsjahr 2013 ein neuer Höchststand prognostiziert. Erst wenn eine kostengünstigere Methode zur Speicherung von Energie entwickelt wurde, kann mit einer sinkenden Exportquote gerechnet werden.