Prognose: 2014 steigen die PKV-Beiträge

Die Finanzaufsicht erhöht den Druck auf die privaten Krankenversicherungen (PKV) und erreicht wohl, dass viele von diesen ihren Rechnungszins reduzieren. Diese geminderteVerzinsung der Altersrückstellung ist eine schlechte Nachricht für viele Privatversicherte in Deutschland.

Denn nun sehen sich zahlreiche PKV dazu gezwungen, die Beiträge, die ihre Kunden entrichten müssen, zu erhöhen. Auch lässt sich Bereitschaft erkennen, Altverträge nicht länger unangetastet zu lassen.

Immer mehr PKV sehen sich dem Druck der Finanzaufsicht ausgesetzt

Bei privaten Krankenversicherern ist es üblich, dass die Altersrückstellungen der Kunden hoch verzinst werden (in der Regel 3,5 %), damit die Beiträge der Privatversicherten im Alter nicht zu deutlich ansteigen. Die Finanzaufsichtsbehörde (BaFin) könnte dieser Praxis nun jedoch ein Ende setzen.

Da immer weniger private Krankenversicherer in finanzieller Hinsicht in der Lage sind, einen solch hohen Rechnungszins aufrechtzuerhalten, übt die BaFin Druck auf die PKV aus. Die Finanzaufsicht hat insgesamt 18 Versicherer im Visier und einer von diesen, nämlich dieContinentale, hat sich dem Druck bereits beugen müssen.

Die in Dortmund ansässige Versicherung hat nun verkündet, dass sie bei neuen Versicherungsabschlüssen den Rechnungszins von 3,5 % auf 2,75 % verringert hat.

Vielen PKV-Mitgliedern drohen höhere Beiträge

Die eigentlichen Verlierer dieser von der Aufsicht erzwungenen Absenkung des Rechnungszinses könnten letztendlich jedoch die Kunden werden. Da nämlich anzunehmen ist, dass die PKV die derzeitige Höhe der Altersrückstellung beibehalten wollen, bleibt diesen nur noch die Option, die Beiträge zu erhöhen.

Und in der Tat hat das Handelsblatt bereits darüber berichtet, dass viele PKV für 2014 ernsthaft über eine Erhöhung der Beiträge nachdenken. Wenn die Angaben des Handelsblatts richtig sind, dann wird sich ein Drittel aller Privatversicherten in Deutschland im Jahr 2014 über Beitragserhöhungen ärgern.

Zu den Versicherern, die an eine Beitragserhöhung denken, zählen unter anderem Axa, Central, BBKK und UKV Union. Derweil bahnt sich eine einschneidende Veränderung in der privaten Versicherungsbranche an.

Bisher haben private Krankenversicherer immer unbedingt zu vermeiden versucht, Altverträgeanzutasten. Doch nun scheint es erste Versicherer zu geben, die dieses Tabu brechenwollen.

So hat sich die Continentale aus der Deckung getraut und bekanntgegeben, dass man dazu bereit sei, auch Altverträge Schritt für Schritt abzuändern.