Riester-Rente kommt nicht aus den Schlagzeilen

Der frühere Bundesarbeitsminister Walter Riester (SPD) hat in einem Interview mit Procontra online die Kritik an der Riester-Rente als ideologisch motiviert abqualifiziert. Zudem warf Riester den Medien vor, dieses Altersvorsorgeprodukt schlecht zu machen und damit die Menschen in Deutschland zu verunsichern.

Auch an den Verbraucherschützern übte Riester scharfe Kritik. Diese würden nämlich nicht den Unterschied zwischen einem Versicherungsprodukt und einem Kapitalsparprodukt kommunizieren.

Walter Riester greift die Kritiker der Riester-Rente an

Obwohl Millionen von Deutschen Verträge über eine Riester-Rente abgeschlossen haben, ist diese im Moment das vielleicht umstrittenste Altersvorsorgeprodukt in Deutschland und hat zahlreiche Kritiker. Walter Riester, in dessen Amtszeit als Bundesarbeitsminister die Riester-Rente entstanden ist, hat nun in einem Interview mit Procontra online seinem Ärger über diese Kritiker Luft gemacht.

Riester zufolge ist die Kritik an dem nach ihm benannten Altersvorsorgeprodukt nicht sachlich motiviert, sondern in den meisten Fällen ideologisch geprägt. Auch mit den Medien ging der frühere Bundesminister hart ins Gericht, denn Riester sieht eine Medienkampagne am Werk, deren Ziel es sei, die Riester-Rente möglichst schlecht darzustellen.

Riester ist der Meinung, dass diese Medienkampagne die Menschen in Deutschland verunsichert hat. Auch vom Rentenkonzept seiner eigenen Partei hält Riester nur sehr wenig.

Riester geht mit Verbraucherschützern hart ins Gericht

Doch auch die Verbraucherschützer kommen beim Rundumschlag Riesters nicht ungeschoren davon. So hält Riester von deren Empfehlung, Verträge über eine Riester-Rente aufgrund niedrigerer Kosten nur über eine Bank oder Sparkasse abzuschließen, überhaupt nichts. Riester stellte klar, dass egal, ob man den Vertrag über eine Bank bzw. Sparkasse oder doch über eine Versicherung abschließt, die Kosten gleich hoch seien.

Er übte grundsätzliche Kritik an den Verbraucherzentralen. Diese würden es nämlich unterlassen, einige grundlegende Dinge den Verbrauchern zu kommunizieren. Als Beispiel führt der frühere Arbeitsminister den Unterschied zwischen einem Versicherungsprodukt und einem Kapitalsparprodukt an. In dieser Hinsicht komme eindeutig zu wenig von den Verbraucherzentralen.

Bezüglich des Altersvorsorge-Verbesserungsgesetzes macht sich Riester nur wenig Hoffnung. Zum einen wird es Riester zufolge nicht vor der Bundestagswahl verabschiedet werden und zum anderen glaubt er nicht, dass es zu einer größeren Vergleichbarkeit führen wird. Stattdessen, so Riester, werde das neue Gesetz die Durchführung von Kundengesprächen deutlich komplizierter machen.