Blutgruppe AB mit höchstem Risiko für Herzinfarkt

Wie amerikanische Forscher herausfanden, haben Menschen mit unterschiedlichen Blutgruppen auch ein unterschiedliches Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden. Besonders gefährdet sind dabei Träger der Blutgruppe AB, am geringsten ist das Risiko für die Gruppe 0.

Blutgruppen und Risiko für Herzinfarkt: die Studie

Die Studie zum Herzinfarktrisiko wurde von amerikanischen Forschern in der FachzeitschriftArteriosclerosis, Thrombosis and Vascular Biology veröffentlicht (doi:10.1161/ATVBAHA.112.248757). Sie beruht auf der systematischen Auswertung von Daten, die im Rahmen zweier Grundlagenstudien („Nurses Health“ und „Health Professionals“) über 20 Jahre hinweg an fast 90.000 Teilnehmernerhoben wurden. Diese Studien untersuchten Lebensstil und Gesundheitszustand der Probanden, wobei der Anteil an Frauen mit beinahe 70 % deutlich überwog.

Die Forscher der Harvard School of Public Health werteten die erhobenen Daten mit dem Fokus auf Blutgruppen und der Häufigkeit eines Herzinfarkts aus, wobei beeinflussende Risikofaktoren wie Ernährung und Gewicht sowie Alter oder gesundheitsschädigende Gewohnheiten (z.B. Rauchen) berücksichtigt wurden.

Blutgruppe 0 am wenigsten gefährdet

Die Auswertung der Grundlagenstudien ergab ein statistisch erhöhtes Risiko für Herzinfarkt in allererster Linie für Menschen mit Blutgruppe AB (dies entspricht in etwa 5 % der Deutschen), bei denen das Risiko um beinah 23 % höher sei als für Menschen mit Blutgruppe 0. Auch die Gruppe A habe ein im Vergleich zur Gruppe 0 ein um 5 % erhöhtes Risiko, bei B seien es im Vergleich 11 %. Die Blutgruppe 0 ist mit rund 41 % hinter der Gruppe A mit ca. 43 % eine der häufigsten Blutgruppen in Deutschland.

Studienleiter Lu Qi relativierte die Ergebnisse: „Die Biologie der Blutgruppen ist sehr kompliziert, daherkönnten mehrere Prozesse im Spiel sein.“ Doch in jedem Fall handelt es sich um ein sinnvolles Forschungsfeld, denn wenn blutgruppenbedingte Risiken wie ein Herzinfarkt von vornherein beispielsweise durch bewusste cholesterinarme Ernährung minimiert werden könnten, wäre dies ein Schritt nach vorne.