Das will Walter Riester bei der Riester-Rente ändern

Das durch staatliche Zulagen geförderte Konzept für die private Altersvorsorge trägt den Namen des ehemaligen Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung, Walter Riester. Seit dem Jahr 2001 haben über 14 Millionen Menschen einen Vertrag über die sogenannte Riester-Rente geschlossen.

Seit Entstehung der Riester-Rente wurde das Konzept nahezu jährlich überarbeitet und steht dennoch immer wieder in der Kritik. In jüngster Vergangenheit äußerte sich Walter Riester selbst dahin gehend, dass das gesamte System enormen Nachbesserungsbedarf aufweise. Insbesondere die Regelungen zur Förderberechtigung und zu den staatlichen Zulagen sind seines Erachtens zu kompliziert und für die Bürger kaum nachvollziehbar.

Streichung der Zulagen

Anlass für die Kritik von Walter Riester war die unangekündigte Streichung der staatlichen Zulage für mehr als 100.000 Nutzer der Riester-Rente. Die Zulagenstelle der Deutschen Rentenversicherung hatte auf Weisung des Bundesfinanzministeriums die Daten der Sparer mit einer neuen Software im Hinblick auf ihre Förderberechtigung überprüft und im Anschluss über 1,5 Millionen Zulagen zurückgebucht. Eine Sprecherin des Finanzministeriums sagte zwischenzeitlich eine Überprüfung der Sachverhalte zu und stellte betroffenen Sparern eine Kulanzregelung in Aussicht.

In diesem Zusammenhang kritisierte Walter Riester, dass die Sparer nach der Streichung der Zulagen keine Gelegenheit bekommen haben, ihre Zulagen durch die Nachzahlung fehlender Beiträge zu erhalten. Die Bundesregierung hat nach der Kritik von Walter Riester eine Nachzahlungsmöglichkeit für die Sparer angekündigt.

Unzureichende Information über Förderberechtigung

Nach Meinung von Walter Riester ist ein Großteil der Bevölkerung auch nicht über den Einfluss, den beispielsweise eine Gehaltserhöhung oder die Geburt eines Kindes auf die Förderberechtigung hat, informiert. Viele allgemeine Lebensumstellungen können mit dem Verlust der Förderberechtigung einhergehen, ohne dass die Riester-Sparer nähere Kenntnis von den Konsequenzen haben.

Walter Riester fordert eine Änderung der Gesetze zur Riester-Rente, damit Riester-Sparer nicht mit der undurchsichtigen Bürokratie in Bezug auf ihre private Altersvorsorge überfordert werden. In diesem Zusammenhang spricht sich Walter Riester für eine Reduzierung des Verwaltungsaufwandes und somit einer Vereinfachung der Riester-Rente aus.