Deutsche Bundesrepublik will ihren gesamten Immobilienbestand verkaufen

Deutsche Bundesrepublik will gesamten Immobilienbestand verkaufen
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Der deutsche Bund hält eines der umfangreichsten Immobilien-Portfolios in der Bundesrepublik – viele davon sind allerdings alt und sanierungsbedürftig, etwa 90 Prozent davon sind bereits vor 1970 erbaut worden und können heutige Energiestandards und -anforderungen nicht erfüllen. Mittelfristig will der Bund diese Wohnungen nun sukzessive veräußern. Es handelt sich um insgesamt etwa 38.600 Wohnungen, die abgestoßen werden sollen.

„Auf mittlere Sicht alle Wohnungen aus dem Umlaufvermögen verkaufen.“

„Der Bund will diese Bestände sukzessive verkaufen“, lässt sich ein Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur Reuters nach am Donnerstag in Berlin zitieren. Bisher habe der Bund jährlich zwischen 1.000 und 3.000 Wohnungseinheiten veräußert. Ziel war es, die Anstrengungen der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) in Zukunft auf die wichtigen Immobilien des Bundes wie Ministerien oder Bundeswehrliegenschaften zu konzentrieren.

Gegenüber Spiegel Online bestätigte die Bundesanstalt diese Veräußerungspläne: „Der Bund möchte auf mittlere Sicht alle Wohnungen aus dem Umlaufvermögen verkaufen“, verifizierte ein Sprecher der Behörde. Es handele sich dabei um eben diese 38.600 Objekte, für die die Bundesregierung keinen Bedarf zur Erfüllung ihrer Aufgaben mehr sehe. Die Abstoßung dieser Immobilien soll über einen längeren Zeitraum hinweg schrittweise realisiert werden, kündigte ein Sprecher an.

Verkauf von 4.660 Objekten an das Land Berlin geplant

Aktuell bestehen Verkaufspläne für 4.660 von 5.022 Wohnungen in Berlin. Diese sollen an das Bundesland Berlin verkauft werden, zu Beginn der Woche gab es diesbezüglich ein Treffen mit Vertretern der BImA und dem Senat. Der aktuell regierende Bürgermeister und Bausenator Berlins, Michael Müller (SPD), lies aus diesem Anlass verlauten: „Das Land Berlin will aktiv auf den Wohnungsmarkt einwirken. Deshalb haben wir großes Interesse, dass die Wohnungsbestände an das Land gehen und nicht zum Höchstpreis auf dem freien Markt verkauft werden“.

Durch die Erstellung von Gutachten sollen Arbeitsgruppen nun eruieren, welchen Wert die Wohnungen noch haben und wie das Verkaufsverfahren vonstatten gehen soll, so die Bundesanstalt. Bislang unklar ist, welcher Verkaufserlös durch den Verkauf des stattlichen Immobilienkontingents anvisiert ist.