Frauen sollen von Rentenreform profitieren

An die sichere Altersrente, wie Norbert Blüm sie vor einigen Jahren noch versprach, glaubt heute fast niemand mehr. Wer sich auf die gesetzliche Rente verlässt und darüber hinaus keine private Vorsorge trifft, trägt das Risiko der Altersarmut mit sich herum – und davon sind meistens Frauen betroffen.

Das Rentensystem wird sich nach Expertenprognosen ohnehin nicht mehr selbst tragen können; das Verhältnis zwischen Einzahlern und Rentnern wird aufgrund des demografischen Wandels zunehmend ungünstiger. Mit einer Rentenreform soll die Zunahme der Altersarmut bald gestoppt werden.

Frauen häufig Geringverdiener

Bisher waren Frauen in besonderer Weise vom Rentensystem benachteiligt. Bei der vorherigen Rentenreform haben sich zwar die grundsätzlichen Einnahmen erhöht, aber strukturell wurde wenig geändert. Frauen haben durch die Kindererziehung oder Pflege von Angehörigen in der Regel nur wenige Berufsjahre, in denen in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt wird. Sind die Kinder aus dem Kleinkindalter raus, nehmen die Frauen häufig einen Teilzeit- oder Minijob an, um das Familienbudget ein wenig zu erhöhen.

Der Lohn dafür: Geringverdiener (also hauptsächlich Frauen) bekamen bisher nur 40 % des bisherigen durchschnittlichen Bruttolohns – deutlich zu wenig, um davon leben zu können. Entweder waren Frauen von den Bezügen des Partners abhängig oder ihnen drohte Altersarmut. Letzteres hätte eine Aufstockung auf Hartz VI-Niveau und den Gang zum Amt bedeutet.

Rentenreform berücksichtigt Erziehungsjahre der Frauen

Daran soll die von Bundesarbeitsministerin von der Leyen in Gang gebrachte Rentenreform etwas ändern. Künftig solle die sogenannte Zuschussrente eine Grundsicherung für jene darstellen, die trotz jahrelanger Arbeit wegen zu geringer Verdienste von der Altersarmut bedroht sind. Davon sollen also besonders Frauen profitieren.

Der Satz wird bei etwa 850,- € liegen. Nach den Plänen der Ministerin tritt die Umstrukturierung für das Rentensystem ab 2013 in Kraft. Die Voraussetzung sind 30 Beitragsjahre. Später soll dieser Wert auf 35 Jahre steigen.

Man geht davon aus, dass kommende Generationen bis zu einem höheren Alter arbeiten und damit auch länger in das Rentensystem einzahlen können. Dabei ist es aber unerheblich, wie viel eingezahlt wurde. Deshalb profitieren besonders von Altersarmut bedrohte Frauen von der Rente, die nur als Geringverdiener berufstätig waren.