Fusionen von gesetzlichen Krankenkassen und deren Folgen

Gründe für die Fusion von gesetzlichen Krankenkassen

Vielen gesetzlichen Krankenkassen bleibt aufgrund finanzieller Probleme nur die Wahl zwischen einer Fusion mit einer anderen Kasse oder aber der Erhebung von einem Zusatzbeitrag. Da nach der Erhebung von einem Zusatzbeitrag in der Regel massenhaft Versicherte von ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen und die Krankenkasse verlassen, verschärfen sich durch diese Maßnahme die Geldnöte der gesetzlichen Kassen eher, als dass sie gelindert werden. Deswegen bevorzugen die meisten gesetzlichen Krankenkassen in dieser Situation eine Fusion.

Folgen einer Fusion für die Mitglieder der gesetzlichen Krankenkassen

Zwar bleibt die alte Chipkarte gültig und es erfolgt eine automatische Benachrichtigung des Arbeitgebers, dennoch bedeutet für Versicherte eine Fusion ihrer Krankenkasse auf jeden Fall Unsicherheit: In aller Regel wird der bisherige Katalog an freiwilligen Leistungen sowie Gesundheits- und Bonusprogrammen geändert. Davon betroffen sind zum Beispiel homöopathische Behandlungen, Akkupunktur, Präventionsprogramme, Haushaltshilfen oder auch Rückerstattungsmöglichkeiten, wenn bestimmte Vorsorgeuntersuchungen vorgenommen werden.

Die gesetzlichen Krankenkassen unterscheiden sich zum Teil erheblich hinsichtlich dieser Leistungen. Da allein die Fusion für Versicherte kein Sonderkündigungsrecht impliziert, bleibt ihnen zunächst nichts anderes übrig, als abzuwarten, wie sich der Leistungskatalog der neuen Kasse darstellt. Je nachdem, ob der Versicherte damit zufrieden ist oder nicht, kann er dann entweder fristgemäß regulär oder außerordentlich kündigen, falls ein Zusatzbeitrag erhoben werden sollte. In jedem Fall ist es für gesetzlich Versicherte ärgerlich, wenn ihre Kasse fusioniert, weil sie (zunächst) Versicherungskonditionen akzeptieren müssen, die sie so nicht gewählt haben.

Die Fusion von Vereinigter IKK und IKK classic zur neuen IKK classic

Ein typisches Beispiel für eine Fusion von gesetzlichen Krankenkassen stellt die neue IKK classic mit über 3,5 Millionen Mitgliedern dar, die aus der Vereinigten IKK und der IKK classic hervorgegangen ist. Die Vereinigte IKK hat ihre Finanznöte statt durch die Erhebung von einem Zusatzbeitrag durch eine Fusion gelöst. Versicherte beider ehemaligen IKKs müssen sich nun auf Änderungen bei Zusatzleistungen, Wahltarifen und Gesundheitsprogrammen einstellen.