Killerbakterien bekämpfen Krankenhauskeime

Eine der größten Herausforderungen der modernen Medizin sind Krankenhauskeime, die eine Resistenz gegen Antibiotika entwickelt haben. Forscher haben nun eine effektive Methode entwickelt, wie mit Killerbakterien auch diese gefährlichen Krankheitserreger bekämpft werden können.

Tödliche Infektionen im Krankenhaus

In Deutschland sterben jedes Jahr etwa 40.000 Menschen an Infektionen, die durch aggressive Krankenhauskeime verursacht wurden. Einer der häufigsten Erreger ist das Bakterium Pseudomonas aeruginosa, das bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem die Atemwege und das Magen-Darm-System befällt und den ganzen Körper vergiftet. Diese Krankenhauskeime lassen sich nicht mit den üblichen Methoden bekämpfen, so dass Infektionen häufig tödlich verlaufen. Darüber hinaus besitzen diese Krankenhauskeime eine schützende Schleimschicht, mit deren Hilfe sie auch an glatten Flächen, wie beispielsweise an medizinischen Geräten, Biofilme bilden können. Das macht Krankenhauskeime besonders gefährlich.

Killerbakterien vom Reißbrett

Forschern der Nanyang Technological University in Singapur ist es gelungen, mit neuesten Methoden der Gentechnik Killerbakterien zu entwickeln, die gezielt gegen Pseudomonas aeruginosa eingesetzt werden können. Zu diesem Zweck bauten sie verschiedene biologische Strukturen zusammen, die über die gewünschten Eigenschaften verfügen, und setzten sie in harmlose Darmbakterien ein. Diese neuartigen Killerbakterien verfügen über Sensoren, die diese speziellen Krankenhauskeime erkennen, und setzen ein Gift frei, das für diese tödlich ist.

Mit Hilfe dieser Killerbakterien lassen sich nicht nur akute Infektionen, die durch Krankenhauskeime verursacht sind, bekämpfen. Es ist mit diesen Killerbakterien auch möglich Biofilme zu beseitigen und zu verhindern, dass neue Biofilme entstehen.