Mediziner verzweifeln: Immer weniger Antibiotika sind noch wirksam

In den Krankenhäusern der westlichen Welt geht die Angst um: Antibiotika werden immer unwirksamer. Penicillin ist längst nicht mehr alleine einsetzbar und scheint auch in Kombination mit anderen Antibiotika immer unwirksamer zu werden.

Bakterien und Viren machen sich sogar in Operationssälen breit, die bis dato als rein galten. Die Menschheit scheint einen längst als gewonnen verbuchten Krieg plötzlich aus eigener Fahrlässigkeit heraus doch noch zu verlieren.

Penicillin: Eine Superwaffe verliert ihre Wirksamkeit

Penicillin war das erste einer ganzen Reihe von Antibiotika, welche Mediziner entdeckt hatten, um Bakterien zu verdrängen. Denn entgegen landläufiger Meinungen wirken Antibiotika ausschließlich gegen Bakterien und sich beim Kampf gegen Viren vollkommen nutzlos.

Der unbedachte Einsatz solcher Antibiotika gegen teilweise harmlose Kinderkrankheiten hat indes dazu geführt, dass immer mehr Bakterien resistente Stämme gegen die Antibiotika bildeten.

Der vorschnelle und unnötige Einsatz von Penicillin und andere Antibiotika hat dazu geführt, dass die Superwaffe unwirksam geworden ist. Schlimmer noch: Leider hat man sich nicht darum gekümmert, eine andere Waffe zu konstruieren.

Wenn eine Waffe stumpf wird

Als die Mediziner bemerkten, dass Penicillin gegen verschiedene Bakterien nicht mehr wirkt, wurde der Umgang mit Antibiotika zumindest nicht mehr ganz so fahrlässig betrieben. Inzwischen verfügt die Menschheit allerdings nur noch über sogenannte Reserve-Antibiotika (Carbapeneme), welche nur in schweren Fällen verabreicht werden, um eine gewisse Sicherheit gegen Bakterien zu bieten.

Es ist vermutlich nur eine Frage der Zeit, bis sich auch gegen dieses Mittel resistente Stämme aufbauen. Aus Indien und Pakistan scheinen solche Erreger bereits nach Europa und in die USA gelangt zu sein. Und gegen die oftmals schlimmeren Viren sind Antibiotika ohnehin machtlos.

Fahrlässigkeit kann tödlich sein

Penicillin und andere Antibiotika werden nach wie vor nicht nur an Kleinkinder verabreicht, sondern auch in der Geflügelmast eingesetzt. Die Krankheitserreger werden damit förmlich dazu eingeladen, sich gegen die letzten verfügbaren Antibiotika zu wappnen.

Um ein billiges Hähnchen essen zu können, scheint die Menschheit bereit zu sein, die Errungenschaften vieler Jahrzehnte zu opfern: Dies kann kaum ein gutes Ende nehmen.