Millionen Demenzkranke ohne Diagnose

Weltweit sind über 36 Millionen Menschen an der Krankheit Alzheimer erkrankt. Diese Zahl wurde in dem aktuellen Welt Alzheimer Bericht veröffentlicht. Weitaus erschreckender als die große Anzahl an Erkrankungen ist die Tatsache, dass knapp zwei Drittel aller Demenzkranken keine Behandlung in Anspruch nehmen oder es keine entsprechende Diagnose gab. Allein in Deutschland sind es ca. 1 Millionen Menschen, die zwar unter Alzheimer leiden, aber ohne eine ärztliche Diagnose keine Behandlung in Anspruch nehmen können.

In den anderen Industrieländern liegt die Dunkelziffer ca. zwischen 50 und 80 %, in Entwicklungsländern ist es noch weit schlimmer. Dort werden nur etwa 10 % der demenzkranken Menschen, die Alzheimer haben, behandelt.

Nur eine rechtzeitige Diagnose hilft bei Demenz

Forscher begründen diese Fakten damit, dass die meisten Menschen erst viel zu spät behandelt werden und die Krankheit schon zu weit fortgeschritten ist. Demenzkranke Menschen können und sollten auch frühzeitig untersucht und behandelt werden. So ließe sich derenLebenssituation noch maßgeblich verbessern.

Es gibt mittlerweile relativ gute Maßnahmen, die das Fortschreiten der Krankheit zuverlässig verlangsamen können. Diese greifen aber nur, wenn Demenzkranke eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung durchführen lassen. Auch die Kosten, die durch eine Behandlung von Alzheimer entstehen, ließen sich mit einer frühzeitigen Diagnose deutlich verringern. Pro Jahr kostet ein Patient, der an Alzheimer leidet, ca. 24.000,- €.

2050 bereits 115 Millionen Demenzkranke weltweit

Auch in den letzten Welt Alzheimer Berichten wurde von den Forschern prognostiziert, dass sichdie Anzahl an Demenzerkrankungen ca. alle 20 Jahre verdoppelt. Geht man von dieser Theorie heute aus und nimmt die 36 Millionen von 2010 als Ausgangslage, so würde es weltweit im Jahr 2050 ca. 115 Millionen Demenzkranke geben. Grund für diesen raschen Anstieg von Alzheimer ist die immer längere Lebenserwartung der Menschen.

Um diesen raschen Anstieg verhindern zu können, nennen die Forscher verschiedene Lösungsansätze: Demenzkranke Menschen müssen so frühzeitig wie möglich behandelt werden. Die Ärzte sollten für die Behandlung und Diagnose von Alzheimer besser geschult werden und es soll auch eine verbesserte Kommunikation zwischen den einzelnen Bereichen des Gesundheitssystems geben.