Mitgliederrückgang und -zuwachs bei den gesetzlichen Krankenkassen

Der Dienst für Gesellschaftspolitik (DFB), ein gesundheitspolitischer Hintergrunddienst, hat den Mitgliederzuwachs und den Mitgliederrückgang bei einzelnen Anbietern der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ermittelt.

Demnach konnte die Techniker Krankenkasse innerhalb der GKV mit weitem Abstand den größten Mitgliederzuwachs verzeichnen, während die DAK den höchsten Mitgliederrückgang beklagen muss.

GKV profitiert von der Konjunktur

Aufgrund der guten Konjunktur geht es den Anbietern der GKV im Großen und Ganzen recht gut, die gesetzlichen Kassen verzeichneten am 01.10.2012 einen neuen Rekord beim Mitgliedsbestand. Insgesamt 52,3 Millionen Versicherungsnehmer waren Mitglieder der GKV, der Mitgliederzuwachs betrug im Jahr 2012 netto 576.000 Personen. Davon haben allein seit August 400.000 Menschen den Weg in die gesetzlichen Krankenkassen gefunden.

Dennoch verzeichneten einige Anbieter einen Mitgliederrückgang, 24 der 144 Kassen verloren demnach Versicherte. Allerdings lag der Mitgliederrückgang nur bei 10 Anbietern der GKV über der signifikanten Schwelle von 1 %.

Die DAK verlor allein im Jahr 2012 fast 30.000 Mitglieder, was am Zusatzbeitrag und relativ vielen Sterbefällen (‘Totenquote’) liegt. Einen ähnlichen Effekt macht der DGF bei der BKK aus, die Ursache ist in der Mitgliederstruktur mit vielen älteren Versicherungsnehmern zu finden. Besonders in Ostdeutschland wirkte sich das bei den Anbietern der GKV aus.

Mitgliederzuwachs bei den größten Anbietern

Die TK mit 200.000 neuen Mitgliedern und die Barmer GEK sowie die AOKen Bayern und Baden-Württemberg gehören zu den Kassen mit dem höchsten Mitgliederzuwachs und gleichzeitig zu den mitgliederstärksten Kassen überhaupt. Innerhalb der ‘Top Ten’ aller Gewinner finden sich 7 Kassen mit den meisten Versicherten.

Das könnte bedeuten, dass große Kassen durch geschicktes Marketing und günstige Angebote mehr Mitglieder gewinnen können, bei der Techniker Krankenkasse war dieser Effekt jedenfalls zu beobachten. Prozentual schwanken die Zahlen bei kleineren Kassen naturgemäß am meisten.

Die Debeka Betriebskrankenkasse steigerte beispielsweise ihre Mitgliederzahl zwischen Januar und September 2012 um knapp die Hälfte, zweistellig legten auch die Betriebskrankenkassen des Linde-Konzerns und von Wirtschaft & Finanzen zu.