Arzneimittelausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung gestiegen

Die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen für Arzneimittel und Krankenhäuser werden Ende diesen Jahres bei über einer Milliarde Euro liegen.

Vor allem die Krankenhäuser kosten den gesetzlichen Krankenkassen immer mehr Geld.

Vor allem die Krankenhäuser kosten den gesetzlichen Krankenkassen immer mehr Geld.

Die Ausgaben für Arzneimittel, die die gesetzlichen Krankenkassen tätigen müssen, steigen stetig. Von Januar bis März 2012 verbuchten die gesetzlichen Krankenkassen rund 4,5 % mehr Ausgaben für Arzneimittel als im gleichen Zeitraum des Jahres 2011. Florian Lanz als Sprecher der gesetzlichen Krankenversicherung prognostiziert angesichts der hohen Aufwendungen, dass die Mehrkosten der Krankenkassen Ende des Jahres 2012 bei über einer Milliarde Euro liegen werden.

Höhere Ausgaben für Arzneimittel im Norden

Der höchste Bedarf für Arzneimittel besteht nach den aktuellen Zahlen im Norden Deutschlands, wo die steilsten Steigerungsraten auf der Ausgabenseite zu verzeichnen sind. In den neuen Bundesländern liegen die Ausgaben der Krankenkassen für Arzneimittel dagegen unter dem Durchschnitt; in Thüringen haben sie sich im Vorjahresvergleich sogar vermindert.

Krankenhäuser machen hohen Anteil an Kosten aus

Wie Florian Lanz ausführte, sind es aber nicht nur die Kosten für die Arzneimittel, die den Krankenkassen Kopfzerbrechen bereiten. Auch die Krankenhäuser melden massive Steigerungen ihrer Ausgaben. Die Kosten für Krankenhäuser haben sich um drei Milliarden Euro erhöht. Damit erreichen die Ausgaben für Krankenhäuser einen neuen Rekord, der bei mehr als 63 Milliarden Euro liegt.

Lanz nimmt diese Zahlen zum Anlass, die Forderung der Politik nach Beitragssenkungen zurückzuweisen. Angesichts der steigenden Kosten für Krankenhäuser, Arzneimittel und Ärzte sehen die Krankenkassen keinen Spielraum für Beitragsrückzahlungen. Lanz schlägt dagegen vor, Rücklagen zu bilden, um für die Ausgaben der Zukunft hinreichend gerüstet zu sein. Den Wünschen der Politik nach einer Verwendung momentaner Beitragsüberschüsse, etwa in Form von Beitragssenkungen, Rückzahlungen oder einer Streichung der Praxisgebühr erteilen die gesetzlichen Krankenkassen eine Absage.