Sparer verlieren jährlich Milliardenbeträge

Die anhaltende Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank belastet die Sparer in Deutschland und weltweit. Niedriger Leitzins und Inflation bewirken Verluste in Millionenhöhe.

Immer unsicherer wird der Balanceakt einer rentablen Geldanlage zur Altersvorsorge.

Immer unsicherer wird der Balanceakt einer rentablen Geldanlage zur Altersvorsorge.

Die erneute Senkung des Leitzinses sorgt dafür, dass das Vermögen der Sparer sukzessive sinkt. Schuld daran ist nämlich die Inflation, die für eine reale Geldentwertung sorgt.

Viele Verbraucher verstehen nicht, warum die negativen Renditen für eine Geldentwertung sorgen. Dabei liegt die Entwicklung auf der Hand. Eine Inflation von knapp 1,2 % im April sorgt dafür, dass das Geld der Sparer jährlich an Wert verliert.

Normalerweise sollte diese Entwertung durch die Zinsen aufgefangen werden. Bei einem Leitzins von 0,5 % verlieren die Deutschen aber jährlich 10 Millionen Euro.

Das Gesamtvermögen der Sparer sinkt durch negative Realzinsen

Die niedrigen Zinsen sorgen dafür, dass Sparer langsam, aber sicher große Teile ihres Vermögens verlieren. Wer zum Beispiel 10.000,- € auf seinem Konto anlegt und dafür 0,5 % Zinsen bekommt, verliert bei einer Inflation von 1,2 % jährlich 70,- €. Der reale Wert des Kapitals beträgt am Jahresende dann nur noch 9.030,- €.

Die Verbraucher in Deutschland sind sich über diese schleichende Geldentwertung nicht im Klaren. Das Vermögen der Sparer kann nur durch Renditen geschützt werden, die mindestens auf dem Niveau der Inflation liegen. In diesem Fall hätten Verbraucher eine Nullrendite erzielt. Von dieser Tatsache sind aber nicht nur die Verbraucher in Europa betroffen.

In den USA liegt der Leitzins bei 0 %. Weltweit verlieren die Menschen daher jährlich ca. 100 Milliarden Euro. Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FAS) wies jüngst auf diese Problematik hin.

Weniger Geld durch Geldentwertung und Gehaltserhöhungen

Wer sein Geld auf einem Konto anlegt und dafür Zinsen kassiert, gehört derzeit zu den größten Verlierern. Die FAS hat jetzt außerdem deutlich gemacht, dass Verbraucher doppelt verlieren. Alle Arbeitnehmer, die eine Gehaltserhöhung bekommen, müssen natürlich durch die Steuerprogression mehr Steuern bezahlen.

Gleichzeitig werden Produkte und Dienstleistungen durch die Geldentwertung, die durch die Zinsen nicht aufgefangen werden kann, teurer. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Menschen, die mehr Gehalt bekommen, sich im Endeffekt durch höhere Steuern und teurere Produkte weniger leisten können.

Diese Entwicklungen belasten die Verbraucher in Deutschland nachhaltig. Die Verbraucher haben kaum eine Chance, sich vor dieser Entwicklung zu schützen. Wer langfristig kein Geld verlieren will, muss bei der Geldanlage mehr Risiken eingehen.

Eine Anlage in Aktien und Fonds ist daher, insbesondere im Bereich der Altersvorsorge, unumgänglich. Verbraucher sollten daher schnell reagieren und ihr Kapital so anlegen, dass zumindest die Geldentwertung ausgeglichen werden kann.