Online-Auktionen für Zahnersatz – sinnvoll?

Zahnersatz ist teuer. Diese Erkenntnis müssen früher oder später viele Patienten machen, die aufgrund ihres Alters oder eines Unfalles künstliche Zähne benötigen. Leider zeigen sich die Krankenkassen dabei wenig spendabel. Wer keine private Zahnzusatzversicherung abgeschlossen hat, muss die Kosten für Brücken und Kronen daher zu weiten Teilen selbst tragen.

Doch es geht auch günstiger, denn immer mehr Auktionen im Internet drehen sich um die Mundhygiene und damit auch den Zahnersatz: Hier unterbieten sich die Dentisten gegenseitig und bieten dieselbe Leistung zu geringeren Kosten an. Bislang war dieses Vorgehen nicht erlaubt, doch das Bundesverfassungsgericht öffnete im Dezember 2011 den Weg dazu.

Zahnersatz als Bestandteil einer Auktion

Es mag etwas unmoralisch klingen, eine medizinische Leistung über eine Auktion zu erwerben. Doch gerade die zahnärztlichen Gebühren sind derart hoch, dass sie für viele Versicherte nicht eben einfach zu stemmen sind. Dazu kommt häufig das Manko, über keine eigene Zahnzusatzversicherung zu verfügen. Der Patient bleibt somit für alle größeren Maßnahmen selbst auf den Kosten sitzen.

Auch das solide geführte Bonusheft und die jährlichen Kontrolluntersuchungen nützen da wenig: Der Zahnersatz muss mit in der Regel mehreren Tausend Euro selbst finanziert werden. Ausgaben, die zuvor in einer Zahnzusatzversicherung besser angelegt wären, nun aber wohl oder übel zu tragen sind.

Drei, zwei, eins – preiswerter Zahnersatz

Gegenwärtig gibt es zwei Internetportale, die den Zahnersatz über eine Auktion anbieten. Der Betroffene lässt sich dafür vorab routinemäßig bei seinem Zahnarzt untersuchen. Dieser erstellt ein Gutachten über die anstehenden Eingriffe. Sie sind Gegenstand der Auktion: Alle beteiligten Zahnärzte können nun ein Gebot abgeben, für welche Kosten sie den Zahnersatz anbieten. Häufig sind die Endpreise dabei derart günstig, dass selbst die Zahnzusatzversicherung kein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis hätte herausholen können.

Die zahnärztliche Leistung verkommt damit jedoch immer auch zu einem Produkt, dessen Wert gedrückt wird und vielleicht schon unter dem eigentlichen Arbeitsaufwand liegt.