PKV-Verband kritisiert Bürgerversicherung

Der PKV-Verband, also der Verband der privaten Krankenversicherung, hat eine Broschüre herausgegeben, die die geplante Bürgerversicherung zum Gegenstand hat. Unter dem Titel “Vorsicht: Bürgerversicherung – Gut ist nur der Name” will der PKV-Verband auf dieSchwachstellen des Konzepts der Bürgerversicherung aufmerksam machen und die Beitragszahler warnen.

Das Konzept der Bürgerversicherung

Bei der Bürgerversicherung, die vom PKV-Verband kritisiert wird, handelt es sich um einReformvorhaben im Gesundheitswesen, das die anschwellenden Probleme der gesetzlichen Krankenkassen beseitigen soll. Der Bürgerversicherung liegt das Verständnis eines solidarischen Gesundheitswesens zu Grunde, bei welchem alle für alle, bzw. nach dem Prinzip einer für alle und alle für einen, einzahlen.

Dies bedeutet folglich, dass bei der Bürgerversicherung – die das Gesundheitswesen laut SPD und Grüne auf eine neue Stufe stellen soll – nicht nur abhängige Arbeitgeber und Arbeitnehmer in die Krankenkassen einzahlen, sondern vielmehr die ganze Bevölkerung. Der Beitragssatz der Bürgerversicherung wird wiederum anhand sämtlicher Einkunftsarten, die unter das Steuerrecht fallen, berechnet, also beispielsweise auch anhand von etwaigen Mieteinkünften.

Kritik des PKV-Verbands an der Bürgerversicherung

Der PKV-Verband übt nun in seiner Broschüre “Vorsicht: Bürgerversicherung – Gut ist nur der Name” in vielerlei Hinsicht Kritik an diesem Reformprojekt zu Gunsten der gesetzlichen Krankenkassen. So äußert der PKV-Verband beispielsweise die Bedenken, dass es zum einen weniger bzw. so gut wie gar keinen Wettbewerb mehr zwischen den Krankenkassen und damit im Gesundheitswesen geben würde. Zum anderen würde außerdem, so der PKV-Verband, derstaatliche Einfluss auf die Krankenkassen und auf das Gesundheitswesen enorm steigen.

Des Weiteren bemängelt der PKV-Verband, dass es zu einer höheren finanziellen Belastungder Versicherten kommen werde, da diese das Gesundheitswesen nun nicht mehr nur anhand ihres Gehalts, sondern anhand sämtlicher Einkünfte und Rücklagen tragen müssten. Auch könnte es, so der PKV-Verband, zu einer effektiven Verschlechterung des Gesundheitswesens bzw. der Versorgung der Einzelnen kommen, da die gesamte Bevölkerung im Zuge der Reform der Krankenkassen Leistungen in Anspruch nehmen könne und es somit zu einer Überlastungkommen könne. Der PKV-Verband geht deshalb davon aus, dass das Gesundheitswesen mit dieser Reform nicht gerettet werden kann.