Rechnungszins gesenkt – Auswirkung auf PKV-Beiträge?

Die Nachrichten für das kommende neue Jahr beginnen für die Versicherten der privaten Krankenversicherungen (kurz: PKV) nicht gut.

Neben vielen anderen Faktoren kommt nun auch der geringer werdende Rechnungszinshinzu, der voraussichtlich für viele Versicherte der PKV zu höheren Beiträgen führen wird.

Die Auswirkung des EZB-Leitzinses

Was für Krisenländer überlebenswichtig ist, vermiest der PKV das Geschäft. Damit sich Krisenländer zu einigermaßen zumutbaren Zinsen liquide Mittel besorgen können, senkte die Europäische Zentralbank vor einiger Zeit ihren Leitzins auf 0,75 %.

Die Auswirkung dieser Entscheidung ist nun, dass mit der Senkung des Leitzinsesgleichzeitig auch die Erträge aus Krediten geringer werden. Für die PKV ist dies insoweit eine negative Auswirkung, als dass sie mit ihrem geplanten Rechnungszins nicht mehr die zum Ziel gesetzten Altersrücklagen erzielen kann.

Beiträge für privat Versicherte werden 2013 voraussichtlich steigen

Anders als die Gesetzliche Krankenversicherung ist die PKV darauf angewiesen, für jeden ihrer Versicherten Altersrücklagen zu bilden. Da die Kosten der PKV mit dem Alter der Versicherten korreliert, muss die PKV die Beiträge ihrer Mitglieder dergestalt kalkulieren, dass sie die geplanten Altersrücklagen erreichen kann. Ein Mittel hierzu ist der Rechnungszins.

Die PKV legt einen Teil der erhaltenen Beiträge seiner Versicherten verzinst auf dem Kreditmarkt an und muss dabei einen bestimmten Rechnungszins erzielen. Aufgrund des historischen Tiefs des Leitzinsens wird die PKV angesichts der geringeren Zinserträge seinen Rechnungszins herabsetzen müssen.

Um dieser Auswirkung des Leitzinsens entgegenzusteuern, kommt die PKV nicht daran vorbei, die Beiträge für das kommende Jahr zu erhöhen. Dafür spricht auch die jüngste Ankündigung von Mario Draghi, dem Chef der Europäischen Zentralbank, der laut der Frankfurter Rundschau den Leitzins auch im neuen Jahr 2013 weiterhin bei 0,75 % belassen will.