Streitgespräch zum Thema privater Altersvorsorge

In der jüngsten Vergangenheit haben sowohl Bert Rürup als auch Sarah Wagenknecht über die Zukunft der Altersvorsorge diskutiert. Von führenden Experten wird der Wissenschaftler Bert Rürup als der Erfinder der privaten Altersvorsorge angesehen. Der Aspekt der staatlichen Förderung wird dennoch nicht vernachlässigt. Die Politikerin Sarah Wagenknecht hat die Rürup-Rente dennoch einer näheren Betrachtung unterzogen.

Aktiv die Zukunft ­gestalten

Frau Wagenknecht bezeichnet das System der Rürup-Rente als verantwortungslos. Gemäß den Aussagen von Frau Wagenknecht fördert das System der privaten Altersvorsorge lediglich die Altersarmut. Nur die Unternehmen aus dem Bereich der Versicherungswirtschaft profitieren von dem Einkommen der Besserverdiener. In den Augen von Herrn Rürup ist die Rente jedoch auch in Zukunft sicher. Damit die Rente auch in Zukunft sicher ist, müssen jedoch starke Veränderungen durchgeführt werden.

Das Prinzip der Solidarität

So fordert vor allem Frau Wagenknecht unter anderem auch die Beamten dazu auf, in die gesetzliche Rentenkasse einzuzahlen. Auch die Selbstständigen sollen in Zukunft ihren Anteil zur Absicherung der Renten leisten. Resultierend aus diesem Prinzip der privaten Zusatzvorsorge sollen in erster Linie die Geringverdiener im Alter optimal versorgt werden können.

Vor allem Angestellte aus dem Niedriglohnsektor könnten dann ihr Leben ohne Ansprüche auf Sozialhilfe finanzieren. Einer Umlage von Beiträgen stimmt der Wissenschaftler Rürup jedoch nicht zu. Er sieht die Rürup-Rente als äußerst wichtig an. So finanziert sich die Rürup-Rente in erster Linie durch spezielle Pflichtbeiträge.

Für mehr Transparenz

Diese Beiträge werden im Rahmen der Altersvorsorge am Kapitalmarkt angelegt. Darüber hinaus kann der erwirtschaftete Betrag im Rahmen einer Einmalzahlung ausgezahlt werden. Die Rürup-Rente stellt dem Beitragszahler somit ein Kapitalwahlrecht zur Verfügung. Die angesparten Beiträge müssen also nicht immer in Form einer Ratenzahlung zurückgezahlt werden.

In einem Punkt waren sich jedoch sowohl Herr ­Rürup als auch Frau Wagenknecht einig. Im Bereich der Altersvorsorge werden immer wieder undurchsichtige Produkte verkauft. Resultierend aus dieser Tatsache fordern beide ein höheres Maß an Transparenz.