Überblick: Altersvorsorge-Verbesserungsgesetz und Riester

Die private Altersvorsorge, die mit verschiedenen Produkten per Riester-Rente gefördert werden sollte, stößt zunehmend auf Unlust bei den Deutschen. Diese glauben nicht mehr an die Sicherheit der Riester-Rente beziehungsweise an attraktive Renditen von Produkten dieser privaten Altersvorsorge. Das Altersvorsorge-Verbesserungsgesetz soll gegensteuern.

Private Altersvorsorge ist rückläufig

Die Postbank ließ durch das renommierte Allensbach-Institut eine Umfrage durchführen, die eine drastisch sinkende Bereitschaft zur privaten Altersvorsorge ergab, woran auch Riester Produkte nichts ändern. Die Vorsorgeaufwendungen sind im Jahr 2012 auf den tiefsten Stand seit 2005 gesunken.

Dabei ist die Einsicht durchaus da, denn während die Bundesbürger glauben, eigentlich 270,- € für die private Altersvorsorge ausgeben zu sollen, nehmen sie für entsprechende Produkte wie unter anderem die Riester-Rente nur durchschnittlich 185,- € in die Hand. Die staatlichen Zulagen für einen Riester ändern daran nichts. Fast die Hälfte der Deutschen – immerhin 42 % – möchte die private Altersvorsorge auch nicht weiter aufstocken.

Die Auftraggeber der Studie glauben hierin einen langfristigen Trend zu erkennen, der durch Unsicherheiten beispielsweise um den Euro begründet wird. Auch die Produkte werden bezweifelt, gerade bei der Riester-Rente. Dessen Wohnförderung pder Wohn-Riester erfährt zwar nach wie vor großen Zuspruch, die Produkte auf Fonds- und Versicherungsbasis stagnieren jedoch.

Niedrige Renditen und hohe Kosten scheinen den Riester als klassische oder fondsgebundene Rente nicht mehr lohnenswert zu machen.

Altersvorsorge-Verbesserungsgesetz soll gegensteuern

Das Altersvorsorge-Verbesserungsgesetz wird ab dem Jahr 2013 die Anbieter von Riester-Produkten verpflichten, mittels Produkt-Informationsblatt die Verbraucher genauestens über die zu erwartenden Kosten, über die mögliche Rendite und das Risiko der Anlage aufzuklären. Sogar eine neue Behörde sieht das Altersvorsorge-Verbesserungsgesetz vor.

Die ‘Produktinformationsstelle Altersvorsorge’ wird Riester- und Rürup-Tarife klassifizieren. Damit soll das Altersvorsorge-Verbesserungsgesetz für Klarheit bei den wichtigsten Vorsorgeprodukten sorgen, was Branchenexperten begrüßen.

Die Analysten von Morgen & Morgen schätzen ein, dass Verbraucher kaum durchschauen dürften, was ihnen die angebotenen Policen wirklich bringen und wo Risiken stecken könnten. Das Analysehaus hat deshalb schon vor einiger Zeit fünf Risikoklassen für 60 geförderte Altersvorsorgetarife entwickelt. Die von Morgen & Morgen ‘Volatium’ genannten Renditeprognosen helfen, auf einen Blick zu verstehen, womit sich ein Verbraucher etwa mit einer fondsgebundenen Riester-Rente einlässt und ob es dabei sogar negative Renditen geben könnte.

Bei der Rürup-Rente beispielsweise sind die Einzahlungen, anders als bei der Riester-Rente, nicht garantiert, sodass Fondsprodukte über Jahre und Jahrzehnte durchaus auch im Minus schließen könnten.