Versorgungs-Report 2012: Bessere Behandlung von älteren Patienten!

Das zur AOK gehörende Wissenschaftliche Institut WiDO hat in einem aktuellen Versorgungs-Report (Herbst 2011) festgestellt, dass die Gesundheitskosten möglicherweise weniger explodieren könnten als bislang befürchtet. Damit käme es auch nicht zu den exorbitanten Ausgaben bei der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Allerdings müssten ältere Patienten deutlich besser behandelt werden als bisher. Laut Versorgungs-Report müsse vor allem der Problemkreis der Demenzerkrankungen mehr fokussiert werden.

Versorgungs-Report mit Analysen bis 2060

Da es in Zukunft immer mehr Ältere geben werde, müsse auch die geriatrische Behandlung deutlich verbessert werden. Das fordert die Deutsche Geriatriegesellschaft (DGG). Vor allem die Ausbildung an medizinischen Fakultäten müsse verbessert werden. Der Versorgungs-Report des WiDO unterstützt diesen Fokus. Die Demografie wird sich bis 2060 dramatisch verändern. Derzeit liegt die Quote der über 65-Jährigen zu den Erwerbstätigen (20 – 65 Jahre) bei 34 %. Doch sie werde auf 60 bis über 70 % steigen.

Immer mehr Ältere werden zudem an Demenzerkrankungen leiden. Man schätzt die Zahl im Versorgungs-Report auf drei Millionen im Jahr 2050, von denen 90 % Pflegefälle sein dürften. Die Ausgaben der GKV könnten durch die ältere Bevölkerung bis 2050 um 20 % steigen. Das wäre ein Plus von 0,4 % pro Jahr. Der Versorgungs-Report konstatiert, dass es zwar zu höheren Ausgaben komme, aber nicht im erwarteten und befürchteten Umfang.

Medikation besser steuern

Auch mit der Problematik der Multimedikation beschäftigt sich der Versorgungs-Report. Besonders ältere Patienten erhalten oftmals mehrere Medikamente, die gleichzeitig eingenommen riskant sein können. Die Zahl dieser Patienten wird im Jahr 2011 auf 5,5 Millionen geschätzt. Hier werden Therapiezirkel und eine bessere Beratung der Ärzte in pharmakologischer Hinsicht empfohlen.

Die größten Probleme sieht der Versorgungs-Report allerdings bei den Demenzerkrankungen – hier könnten in Zukunft auch die größten Ausgaben entstehen. Die Krankheit solle entstigmatisiert werden, um Symptome frühzeitig richtig einordnen zu können. Der Versorgungs-Report fordert, dass sich sämtliche Gesundheitsberufe besser auf Patienten in hohem Alter einstellen und die Ausbildung auch des Pflegepersonals dahingehend verbessert wird, dass Demenzerkrankungen rechtzeitig erkannt werden.