Wechsel in die PKV: Niedrigere Pflichtgrenze gefordert

Uwe Laue, der kürzlich zum Vorsitzenden des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV) ernannt wurde, empfindet die Pflichtgrenze, die derzeit über den Wechsel eines Arbeitnehmers von der gesetzlichen zur privaten Krankenversicherung entscheidet, als zu hoch.

Daher fordert er aktuell deren Absenkung. Zudem spricht Laue sich gegen die Einführung einer Bürgerversicherung aus. Jedoch sieht die Regierungspartei keine Veranlassung, an der Höhe der Pflichtgrenze etwas zu ändern.

Pflichtgrenze bei 52.200,- Euro

Darüber, ob ein Arbeitnehmer von der gesetzlichen zur privaten Krankenversicherung wechseln darf, entscheidet die Höhe seines Einkommens. Wenn dieses Einkommenniedriger als 52.200,- € pro Jahr ist, dann wird die Pflichtgrenze unterschritten. D.h., der oder die Betroffene muss in der gesetzlichen Krankenkasse versichert bleiben.

In den Augen des neuen Vorsitzenden des PKV-Verbandes Uwe Laue ist die Pflichtgrenze jedoch mit 52.200,- € viel zu hoch angesetzt und er fordert deren deutliche Absenkung. Laue begründet seine Forderung damit, dass das durchschnittliche Einkommen eines Vollzeitarbeitnehmers momentan gerade einmal rund 40.000,- € betrage.

Man könne somit bei einer Einkommenshöhe von 52.200,- € nicht von einerSchutzbedürftigkeit des Bürgers reden. Doch auf die Unterstützung durch die CDU muss Laue verzichten.

Denn wie der CDU-Gesundheitspolitiker Jens Spahn unmittelbar klargestellt hat, will seine Partei die Interessen der gesetzlich Versicherten schützen und ist gegen eine Absenkung der Pflichtgrenze.

Laue warnt vor Einführung der Bürgerversicherung

Wenn es nach den Plänen von SPD, Grünen und Linkspartei geht, dann wird die PKV nach der Bundestagswahl 2013 abgeschafft werden und zusammen mit der gesetzlichen Krankenkasse in der neuen Bürgerversicherung aufgehen. Eben vor diesen Plänen warnt Laue.

Der Chef des Verbandes der PKV fürchtet nämlich, dass man durch eine solche Entscheidung hunderttausende von Arbeitsplätzen aufs Spiel setzt. Laue spricht von 200.000 bis 400.000 Jobs, die im Gesundheitswesen mit der Einführung der Bürgerversicherung verloren gehen könnten.

Zudem werde die Qualität, die das Gesundheitswesen in Deutschland zurzeit auszeichne, deutlich zurückgehen, da u.a. viele Arztpraxen geschlossen werden würden. Die Bürgerversicherung stellt Laue zufolge keine Verbesserung für die Menschen in Deutschland dar.

Auch Jens Spahn vertritt die Ansicht, dass man die Bürgerversicherung nicht einführen und am derzeitigen dualen System aus PKV und GKV festhalten sollte.