Zahnpasta – worauf Sie wirklich achten sollten

Egal, ob Sie zu weißer, mintgrüner, blauer oder bunt gestreifter Zahncreme greifen, die Reinigungsleistung ist von der Farbe in keiner Weise beeinflusst. Die Farbe der Zahnpasta sagt nicht das Geringste über die Qualität der Paste aus! Entscheidend sind primär der Zahntyp und die Mineralien, die in der Creme enthalten sind – oder eben nicht.

Fluorid – der wunderbare Inhaltsstoff gegen Karies

Eine Analyse von immerhin 70 klinischen Studien ergab nun, dass Zahncremes mit sogenannten Mineralverbindungen effektiv Karies entgegenwirken können. Und das sogar zu 24 % besser als Zahnpasten ohne Fluorid. Der Pflegeexperte der Universität Witten/Herdecke, Stefan Zimmer, sagt, dass „der heute wichtigste Inhaltsstoff das Fluorid“ sei.

Rechtlich betrachtet gilt die Creme als Kosmetik – und laut Kosmetikverordnung ist Fluorid nur in einer Konzentration von 0,015 % in Zahnpasten zulässig. Die einzige Zahncreme, die mehr Fluorid enthält, ist „Duraphat“, eine Zahnpasta, die von Zahnärzten bei Patienten mit erhöhtem Kariesrisiko verschrieben werden kann. Putzt man zweimal täglich seine Zähne mit Fluorid-haltiger Zahnpasta, kann man das Kariesrisiko um bis zu 40 % senken. Zusätzlich hilft das Verwenden eines speziellen Fluoridgels, den Schutz nochmals zu verstärken. Ein Beispiel ist hierfür “Elmex Gelee“, das in Apotheken erhältlich ist.

Achtung vor zu groben Schleifpartikeln in der Zahnpasta

Besonders in Whitening Cremes sind häufig winzig kleine Schleifpartikel in die Zahnpasta eingearbeitet, die Verfärbungen sanft abpolieren sollen. Zudem können sich neue Kariesbakterien auf glatten Zähnen schlechter festsetzen. Wichtig ist jedoch, dass die Schleifpartikel nicht zu grob sind, da man sich sonst den empfindlichen Zahnschmelz von den Zähnen putzen kann! Auch in Rillen, die auf grobe Teilchen zurückzuführen sind, kann sich schnell Karies bilden.

Als Angabe für die Grobheit der Schleifpartikel gilt die Messeinheit RDA (Relative Dentin Abrasion) – die allerdings auf den wenigsten Tuben zu finden ist. Ein RDA-Wert von 60 gilt als niedrig, schon 120 RDA sind hoch und maximal in Deutschland zulässig sind 240 RDA. Für empfindliche Zähne und freiliegende Zahnhälse empfiehlt sich ein niedriger Wert.

Johannes Einwag, Professor am Zahnmedizinischen Fortbildungszentrum in Stuttgart, sagt: „Entscheidend ist, nach säurehaltigen Mahlzeiten zu warten, bis der Speichel die Zähne remineralisieren konnte“ und rät: „Der Andruck beim Putzen sollte 200 Gramm nicht übersteigen“.

En vogue sind vor allem Whitening Cremes

Durch das Verwenden von Weißmacher-Cremes versprechen sich fast 20 % der Deutschen weißere Zähne. Verfärbungen der Zähne durch Wein, Kaffee, Tee, Zigaretten und Co im sogenannten Schmelzoberhäutchen können damit schonend abgebürstet werden. Allerdings können Verfärbungen auch im Inneren der Zähen entstehen, beispielsweise durch den Konsum mancher Medikamente. In diesem Fall kann auch eine Whitening Creme nicht weiter helfen.

Von Hausmitteln, die die Zähne bleichen sollen, wie zum Beispiel Erdbeermus, Zitronensaft, Zigarrenarsche und Co raten Experten dringend ab! Sie greifen die Zähne zu aggressiv an und können den Zahnschmelz nachhaltig schädigen. Und Zahnpasten, die angegriffenen Schmelz mithilfe künstlicher Schmelzpartikel zu reparieren versprechen, sind nicht im Sinne von Experten. „Auf Zähne kann man nichts draufbürsten“, so Johannes Einwag, Professor am Zahnmedizinischen Fortbildungszentrum in Stuttgart.

Reichlich Schaum motiviert Menschen zum Zähneputzen

Untersuchungen ergaben jetzt: Menschen werden durch vermehrte Schaumbildung zu längerem Zähneputzen animiert. Sie schätzen die Erfrischung durch den Schaum, zudem mindert er die Oberflächenspannung des Speichels und dringt so tiefer in Zahnzwischenräume und andere für die Zahnbürste schwer zu erreichende Stellen im Mund ein.

Beim Geschmack des Schaumes gibt es tatsächlich geographisch definierbare Präferenz-Unterschiede: Während die Deutschen milde Minze bevorzugen, mögen Südeuropäer lieber eine scharfe Minznote und in Nordamerika ist „Wintergreen“ besonders beliebt, dessen Aroma ein wenig an den Geruch beim Zahnarzt erinnert und von den Deutschen gemieden wird.