Bundestagswahl entscheidet über Zukunft der PKV

Bürgerversicherung oder Private Krankenversicherung (PKV)? Schon seit langem werdenVorzüge und Nachteile dieser unterschiedlichen Konzepte medizinischer Versorgungdiskutiert. Deren endgültiges Schicksal hängt unter Umständen vom Ausgang der kommenden Bundestagswahl ab.

Die Fronten scheinen klar. Während die derzeitigen Oppositionsparteien, bestehend aus SPD, Grünen und Linke, die Einführung einer Bürgerversicherung befürworten, sprechen sich CDU und FDP für den Erhalt der privaten Krankenversicherung aus.

Grüne und CDU halten sich bedeckt

Allerdings zeigen sich Bündnis90/Die Grünen in der Frage der Bürgerversicherung nicht mehr so optimistisch wie noch vor einigen Jahren. Im Wahlprogramm 2005 erhoffte sich die Umweltpartei im Zusammenhang mit deren Einführung noch die Entstehung von 150.000 neuen Arbeitsplätzen. Im grünen Wahlprogramm von 2013 wird auf eine derartige Prognose verzichtet.

Und auch die Christdemokraten halten sich noch bedeckt, wenn es darum geht genau zu erklären, wie es mit dem Gesundheitssystem weitergehen soll. Mit welcher Haltung zum Weiterbestehen der PKV die Union bei der kommenden Wahl auftreten wird, soll erst mit dem Ende Juni 2013 verabschiedeten Wahlprogramm verkündet werden. Allgemein wird jedoch davon ausgegangen, dass eine unionsgeführte Regierung für den Fortbestand der privaten Krankenversicherung eintreten wird.

Massive Arbeitsplatzverluste nach Wegfall der PKV befürchtet

Stellenweise entsteht der Eindruck, dass trotz vorliegender Fakten wider besseres Wissens an einem medizinischen Versorgungskonzept festgehalten wird. Immerhin soll eine von der Gewerkschaft Ver.di in Auftrag gegebene und von der Hans-Böckler-Stiftung erstellte Studie ergeben haben, dass die Einführung der Bürgerversicherung über 100.000 Arbeitsplätzevernichten würde.

60.000 würden allein bei der PKV verloren gehen. Bei den Vermittlern und Agenturen käme der Verlust weiterer 50.000 Arbeitsplätze hinzu. Trotzdem hält die derzeitige Opposition im Bundestag an ihren Plänen zur Einführung des von ihr favorisierten Gesundheitssystems fest.Offiziell wurde die Ver.di Studie bis heute nicht veröffentlicht. Allerdings gelangten Teile davon in die Medien.

Immerhin besteht selbst im Fall einer erneuten Auflage des rot-grünen Regierungsbündnisses noch Hoffnung für die PKV. Denn schließlich ist es auch unter der Regierung Schröder nicht zur Einführung einer einheitlichen Krankenversicherung gekommen. Dabei hätten es SPD und Grüne schon damals in der Hand gehabt, die Weichen dafür zu stellen.