Gruppenversicherung für FDP wird von DKV nicht mehr angeboten

unächst betraf es nur die AXA Krankenversicherung AG. Das Unternehmen bietet in der privaten Krankenversicherung (PKV) eine Gruppenversicherung mit Rabatten für Parteigänger der CDU. Diese Nachricht hat eine große öffentliche Beachtung ausgelöst.

Inzwischen meldet der Marktführer bei der privaten Krankenversicherung, die Deutsche Krankenversicherung AG (DKV), dass sie ihre Gruppenversicherung und den Rabatt-Vertrag mit der FDP zum Jahresende aufgekündigt hat.

Aktuell steht die gesamte Private Krankenversicherung (PKV) als Branche prominent am Pranger. Diesmal nicht nur bei Verbraucherschützern, die die Finanzierbarkeit der PKV als Ganzes infrage stellen, sondern auch politisch und öffentlich.

5 % für alle FDP-Mitglieder

Die verbilligte Gruppenversicherung mit rabattierten Tarifen ist in der PKV normal. Vor allem die DKV betreibt die Kundenwerbung mit Rabatten für Vereine und Verbände, dazu zählenauch Parteien, seit vielen Jahren sehr erfolgreich. Damit ist die DKV auch bei dieser Art der Geschäftsertüchtigung Marktführer in der PKV.

In der Gruppenversicherung, wie mit der CDU, ist die AXA Private Krankenversicherung durchaus nur ein kleiner Marktteilnehmer. Für alle PKV-Anbieter und ihre Kunden in der Gruppenversicherung sind 5 % Beitragsrabatt marktüblich – lebenslang.

Rabatte sind nicht zu begründen

Materiell erzeugen 5 % Preisnachlass Zusatzkosten, die zur Deckung der Versicherungsleistungen fehlen. Das schwächt die Bilanz des Versicherers erheblich. Bei der derzeitigen Lage am Kapitalmarkt mit niedrigem Zinsniveau kann kaum ein Versicherer auf 5 % Einnahmen verzichten.

Gruppenrabatte in der PKV sind politisch und wirtschaftlich nicht zu rechtfertigen, weil den Rabatten keine ersparten Kosten des Versicherers gegenüberstehen. Aus den Vertriebskosten können die Rabatte auch nicht finanziert werden, weil diese seit 2012 auf 10 Jahresbeiträge begrenzt sind und ohnehin nur knapp auskömmlich sind.

Die PKV legt Wert auf politische Neutralität

Den privaten Krankenversicherern ist daran gelegen, nicht in den Ruch des Versicherers der Besserverdiener wie Apothekern und Anwälten zu geraten. Diese und andere freie Berufe haben nach landläufiger Meinung einen hohen Anteil an den Mitgliedern – wenigstens den Wählern – der FDP.

Die Kündigung der Gruppenversicherung mit der FDP durch die DKV ist durchaus alspolitisches, gesellschaftliches Signal der Neutralität zu verstehen.